Die 11 größten Irrtümer über Belgien: Was Sie über das Herz Europas wirklich wissen sollten

 

Die 11 größten Irrtümer über Belgien: Was Sie über das Herz Europas wirklich wissen sollten

Belgien – ein Land, das oft unterschätzt und missverstanden wird. Zwischen Pommes frites, Pralinenschachteln und EU-Bürokratie verbergen sich zahlreiche Mythen und Missverständnisse. Zeit, mit den häufigsten Irrtümern aufzuräumen!

1. "In Belgien spricht man Belgisch"

Der wohl klassischste aller Irrtümer! Belgien hat nicht eine, sondern drei offizielle Landessprachen: Niederländisch (Flämisch) im Norden, Französisch im Süden und Deutsch in einem kleinen Gebiet im Osten. "Belgisch" existiert schlichtweg nicht als Sprache. Die sprachliche Vielfalt ist Teil der faszinierenden kulturellen Identität des Landes.

2. "Pommes frites stammen aus Frankreich"

Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein! Die beliebten Kartoffelstäbchen wurden im 17. Jahrhundert in Belgien erfunden. Der Name "French Fries" entstand, weil amerikanische Soldaten im Ersten Weltkrieg die Pommes im französischsprachigen Teil Belgiens kennenlernten und fälschlicherweise für eine französische Erfindung hielten. Die Belgier betrachten ihre "Frieten" als nationales Kulturerbe – nicht ohne Grund gibt es sogar ein Pommes-Museum in Brügge!

3. "Brüssel ist nur eine graue Bürostadt"

Zugegeben, das EU-Viertel mag nicht der schönste Teil der Stadt sein. Aber Brüssel ist so viel mehr! Die belgische Hauptstadt besticht durch den prächtigen Grand Place (UNESCO-Weltkulturerbe), zauberhafte Art-Nouveau-Architektur, lebendige Künstlerviertel und eine pulsierende Gastroperlen-Szene. Besonders die historischen Galerien und versteckten Innenhöfe erzählen Geschichten vergangener Jahrhunderte.

4. "Belgisches Bier gibt es nur als Stella Artois"

Ein geradezu blasphemischer Irrtum! Belgien ist die Heimat von über 1.500 verschiedenen Biersorten. Von jahrhundertealten Trappistenbieren über fruchtige Lambic-Biere bis hin zu modernen Craft-Beer-Kreationen – die belgische Bierkultur wurde sogar von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Jedes Bier hat übrigens sein eigenes spezielles Glas – ein Detail, auf das Belgier größten Wert legen.

5. "Belgien ist ein junges Land ohne Geschichte"

Auch wenn Belgien erst seit 1830 als unabhängiger Staat existiert, reicht seine Geschichte viel weiter zurück. Das Gebiet war Schauplatz römischer Siedlungen, mittelalterlicher Handelszentren und burgundischer Pracht. Städte wie Gent, Brügge und Antwerpen waren bereits im Mittelalter bedeutende Kulturmetropolen. Die flämischen Primitive revolutionierten die europäische Malerei, lange bevor Belgien überhaupt ein eigenständiger Staat wurde.

6. "In Belgien regnet es ständig"

Während das belgische Wetter tatsächlich wechselhaft sein kann, regnet es nicht häufiger als in anderen nordwesteuropäischen Ländern. Mit durchschnittlich 852 Millimetern Niederschlag pro Jahr liegt Belgien sogar unter dem deutschen Durchschnitt! Die moderate Atlantikluft sorgt für milde Winter und angenehme Sommer.

7. "Belgier sind langweilig und humorlos"

Ein fataler Irrtum! Der belgische Humor ist legendär – selbstironisch, surreal und oft herrlich absurd. Das spiegelt sich in der Comic-Kultur wider (Tintin, Lucky Luke, Die Schlümpfe), aber auch in der Kunst (René Magritte) und sogar in der Politik. Belgier können hervorragend über sich selbst lachen und pflegen eine entspannte Lebensart, die sich wohltuend vom hektischen Nachbarn Frankreich abhebt.

8. "Belgische Küche besteht nur aus Pommes und Schokolade"

Die belgische Gastronomie ist weitaus vielfältiger! Von herzhaften Eintöpfen (Waterzooi) über frische Nordseegarnelen bis hin zu raffinierten Fleischgerichten – die belgische Küche verbindet französische Finesse mit deutscher Herzhaftigkeit. Dazu kommen regionale Spezialitäten wie Genter Hähnchen, Lütticher Sirup oder die berühmten Muscheln mit Pommes.

9. "Belgien ist nur ein Transitland"

Viele Reisende durchqueren Belgien lediglich auf dem Weg nach Frankreich oder Holland. Ein großer Fehler! Von den mittelalterlichen Gassen Brügges über die dynamische Hafenstadt Antwerpen bis zu den Ardennen mit ihren malerischen Tälern und Burgen – Belgien bietet eine erstaunliche landschaftliche und kulturelle Vielfalt auf kleinstem Raum.

10. "Die belgische Monarchie ist bedeutungslos"

Das belgische Königshaus spielt eine wichtige integrative Rolle in dem sprachlich und kulturell geteilten Land. Als Symbol der nationalen Einheit genießt die Monarchie hohes Ansehen. König Philippe und seine Familie sind nicht nur repräsentative Figuren, sondern aktive Vermittler zwischen den verschiedenen Gemeinschaften des Landes.

11. "Belgien wird sich früher oder später auflösen"

Trotz gelegentlicher politischer Spannungen zwischen Flamen und Wallonen ist Belgien stabiler als sein Ruf. Die gemeinsame Geschichte, Kultur und der berühmte belgische Pragmatismus haben bisher alle Krisen überstanden. Die Mehrheit der Belgier identifiziert sich stark mit ihrem Land – auch wenn sie dies typisch belgisch mit einer Portion Selbstironie tut.

Fazit: Belgien ist ein faszinierendes Land voller Überraschungen, das es verdient, neu entdeckt zu werden. Jenseits der Klischees wartet ein kultureller Reichtum, der von mittelalterlicher Pracht bis zu zeitgenössischer Innovation reicht. Vielleicht ist es gerade die Mischung aus Tradition und Moderne, aus verschiedenen Sprachen und Kulturen, die Belgien so einzigartig macht. Ein Land, das beweist, dass Vielfalt keine Schwäche sein muss, sondern eine große Stärke sein kann.

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