11 verborgene Schätze Belgiens: Geheimtipps abseits der Touristenpfade
11 verborgene Schätze Belgiens: Geheimtipps abseits der Touristenpfade
Belgien ist viel mehr als nur Brüssel, Brügge und Antwerpen. Zwischen mittelalterlichen Ruinen und versteckten Naturparadiesen warten zahlreiche unentdeckte Perlen darauf, erkundet zu werden. Hier sind elf außergewöhnliche Orte, die selbst viele Einheimische noch nicht kennen.
1. Die mystischen Ruinen der Abtei Villers-la-Ville
Wie ein steinerner Zeitzeuge erhebt sich die Abtei von Villers-la-Ville aus dem Tal der Thyle. Die im 12. Jahrhundert erbaute Zisterzienserabtei ist heute eine der eindrucksvollsten Klosterruinen Europas. Zwischen den gewaltigen Mauern und gotischen Bögen ranken sich wilde Pflanzen empor und verleihen dem Ort eine geheimnisvolle Atmosphäre. Besonders bei Sonnenuntergang, wenn das goldene Licht durch die leeren Fensteröffnungen fällt, entfaltet sich hier eine magische Stimmung.
2. Die unterirdische Welt von Han-sur-Lesse
Tief unter den Ardennen verbirgt sich ein faszinierendes Höhlenlabyrinth. Die Grotten von Han-sur-Lesse gehören zu den größten unterirdischen Höhlensystemen Europas. Bei einer Bootsfahrt auf dem unterirdischen Fluss Lesse gleiten Besucher durch gigantische Säle mit spektakulären Tropfsteinformationen. Der Höhepunkt ist die "Salle du Dôme" – eine 145 Meter hohe Kaverne mit beeindruckenden Lichtinstallationen.
3. Das Geisterdorf Doel
Am Rande des Hafens von Antwerpen liegt das fast verlassene Dorf Doel. Was auf den ersten Blick wie eine Geisterstadt wirkt, hat sich zu einer einzigartigen Freiluftgalerie entwickelt. Internationale Street-Art-Künstler haben die verlassenen Häuser in riesige Leinwände verwandelt. Zwischen verfallenen Gebäuden und dem stillgelegten Atomkraftwerk entstehen immer neue kunstvolle Graffiti – ein surrealer Ort zwischen Verfall und kreativer Renaissance.
4. Der verborgene Garten von Annevoie
In der Provinz Namur liegt einer der schönsten Wassergärten Europas. Die Gärten von Annevoie sind ein Meisterwerk der Hydraulik aus dem 18. Jahrhundert. Ohne moderne Pumpen speisen ausgeklügelte Wassersysteme die zahlreichen Springbrunnen und Kaskaden. Zwischen französischen Parterres, englischen Landschaftsgärten und italienischen Grotten verstecken sich verspielte Wasserspiele.
5. Die Trappistenabtei von Westvleteren
Im beschaulichen Westvleteren brauen Mönche eines der seltensten und begehrtesten Biere der Welt. Das Westvleteren 12 gilt unter Kennern als "bestes Bier der Welt". Die Trappistenabtei Sint-Sixtus produziert nur kleine Mengen, die ausschließlich vor Ort verkauft werden. Ein Besuch im klostereigenen Café "In de Vrede" ist ein Muss für jeden Bierliebhaber.
6. Das mittelalterliche Thuin
Hoch über der Sambre thront die kleine Stadt Thuin mit ihren charakteristischen Terrassengärten. Die "Hanging Gardens" entstanden im Mittelalter, als die Bewohner an den steilen Hängen Gemüse und Weinreben anbauten. Heute bieten die verschlungenen Pfade zwischen den Gärten einen einzigartigen Blick auf die mittelalterliche Oberstadt mit ihrer imposanten Belfried.
7. Das Naturparadies Haute Fagnes
Die Hohes Venn ist Belgiens größtes Naturschutzgebiet und eine surreal anmutende Moorlandschaft. Auf Holzstegen wandert man durch eine ursprüngliche Wildnis aus Moorheide, Torfmoosen und windgeformten Birken. Im Winter verwandelt sich das Gebiet in eine arktisch anmutende Schneelandschaft – ein einzigartiges Naturerlebnis nur zwei Stunden von Brüssel entfernt.
8. Die vergessene Festung von Eben-Emael
Nahe der niederländischen Grenze liegt eine der größten Festungsanlagen Europas. Fort Eben-Emael galt als uneinnehmbar, bis es im Zweiten Weltkrieg durch einen spektakulären Angriff fiel. Heute führen ehemalige Militärs durch das weitverzweigte unterirdische Gangsystem. Die gewaltigen Geschütztürme und Bunkeranlagen zeugen von einer bewegten Militärgeschichte.
9. Das Künstlerdorf Torgny
Ganz im Süden Belgiens liegt das "südlichste Dorf" des Landes. Mit seinen ockerfarbenen Häusern und Weinbergen fühlt man sich eher in der Provence als in Belgien. Torgny ist eines der schönsten Dörfer Walloniens und ein Geheimtipp für Weinliebhaber. In den umliegenden Weingütern werden überraschend gute belgische Weine gekeltert.
10. Die Schlossgärten von Attre
Das Schloss von Attre beherbergt einen der außergewöhnlichsten Landschaftsparks Belgiens. Neben klassischen Gartenanlagen überraschen künstliche Ruinen, eine nachgebaute Schweizer Almhütte und ein gewaltiger Felshügel mit Wasserfall. Die skurrilen Follies aus dem 18. Jahrhundert machen den Park zu einem surrealen Spaziergang durch die Fantasiewelt der Aufklärung.
11. Die Kristallgrotten von Remouchamps
Die Höhlen von Remouchamps bieten die längste unterirdische Bootsfahrt Europas. Auf dem unterirdischen Fluss Rubicon gleitet man durch spektakulär beleuchtete Höhlensäle. Besonders beeindruckend ist die "Kathedrale" – ein 40 Meter hoher Dom mit gewaltigen Stalaktiten. Die anschließende Wanderung durch enge Gänge und über Metallstege macht den Besuch zu einem echten Abenteuer.
Diese verborgenen Schätze zeigen ein völlig anderes Belgien – wild, überraschend und voller Geschichte. Wer sich auf die Suche nach diesen außergewöhnlichen Orten macht, wird mit einzigartigen Erlebnissen belohnt und das Land mit anderen Augen sehen. Viele dieser Geheimtipps lassen sich ideal auf einer Rundreise miteinander verbinden und bieten eine spannende Alternative zu den bekannten Touristenpfaden.
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